Marianne Sydow
 
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Marianne Sydow 2004-2007
 
Marianne Sydow
 
Ogawas Perlen
 
Science Fiction Roman
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Kapitel 13:
"DER WEG"
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Der Anruf, den Fiona O´Connor erwähnt hatte, erwies sich als äußerst sonderbar.

"Akira Ogawa", sagte eine Stimme - kein Bild dazu. "Bleiben Sie am achten Mai in Ihrer Wohnung, sonst wird man Sie zwingen, Selbstmord zu begehen!"

Auf die Frage, woher dieser Anruf gekommen war, erklärte das System:


"Der sendende Comco läßt sich nicht ermitteln."

"Hast du sie nicht mehr alle?" fragte Jonna überrascht.

Das System fühlte sich nicht gemüßigt, diese Frage zu beantworten.

"Ein Comco kann nicht anonym bleiben!" stellte Jonna
fest. "Das ist technisch nicht möglich. Er sendet bei allem, was er tut, sein individuelles Erkennungssignal. Immer. Das läßt sich nicht unterdrücken!"

"Das Erkennungssignal fehlt bei diesem Gespräch", erwiderte das System ungerührt. "Offenbar wurde der sendende Comco manipuliert."

Der Protektorin verschlug es glatt die Sprache.

Einen Comco konnte man nicht manipulieren. Comocs waren in Elcit allgegenwärtig. In jedem Raum der Stadt gab es einen. Die eigentliche Aufgabe der Comcos war es, den Raum zu überwachen - nicht den Menschen, der darin lebte. Ohne die Daten, die die Comcos lieferten, war eine Eltron-Pyramide nicht steuerbar, oder andersherum: auf dem Umweg über die Comcos konnte man die ganze Stadt zugrunde richten. Darum brauchte man einen Spezialisten-Scanner und die Zustimmung des Systems, wenn man etwas an einem Comco verändern wollte, und selbst wenn man beides hatte, hinterließen solche Eingriffe Spuren, die sich zeitlich unbegrenzt zurückverfolgen ließen.

Niemand konnte unbemerkt an einem Comco herumfummeln - das war eine Tatsache. Es gab keine Ausnahme. Dieser Aspekt des Systems war absolut idiotensicher.

"Vielleicht war der Comco defekt", überlegte Jonna. "Vielleicht war es nur ein Zufall."

Aber sie wußte nur allzu gut, daß das Unsinn war. Das System stand in ständigem Kontakt mit all seinen Ablegern. Blieb auch nur ein einziger Kontroll-Impuls unbeantwortet, schrillten beim Außendienst die Sirenen.

Jonna verfolgte den Anruf zurück - persönlich, Schritt für Schritt, sozusagen von Hand, mit Hilfe ihres Scanners. Sie kam bis zu einer Schaltstelle in Shangrilah, weit draußen in der Peripherie, im blauen Sektor. Dort verlor sich die Spur, und was Jonna auch anstellte: Sie fand sie nicht wieder.

Sie dachte an den Geist von Shangrilah, und ein unbehagliches Gefühl beschlich sie.

"Versuch doch mal, die Originalstimme herauszufiltern!" sagte sie. "Laß mich dabei mithören!"

Aber auch das brachte sie nicht weiter: der Versuch der Rekonstruktion führte in eine Endlos-Schleife, aus der es keinen konkreten Ausweg gab - es blieb bei sieben oder acht Versionen, die alle gleich wahrscheinlich waren.


Sie lehnte sich zurück und dachte nach:

Ogawa hatte die Absicht, weitere Perlen anzufertigen. Der Zugang zu den Archiven war ihm verwehrt, aber er hatte reichlich Material gesammelt. Außerdem kannte er mit Sicherheit eine Menge Tricks. Und Fiona ist nicht dumm. Wenn sie mitgespielt hat...

"Ich brauche Zugang zum Gedächtnis von Fiona O'Connor", sagte sie.

"Mit welcher Begründung?" fragte das System.

Jonna öffnete den Mund, um es ihm zu erklären...

... und klappte ihn wieder zu.

Es will, daß ich Ogawas Perlen beseitige, stellte sie fest. Wenn es annehmen muß, daß Ogawa irgendwelche Perlen-Daten in Fionas Gedächtnis gebunkert hat, wird es sie möglicherweise löschen.

Dieser Gedanke erschreckte sie. Seit ihrer frühesten Kindheit hatte man ihr eingetrichtert, daß das System über jeden Verdacht erhaben war. Menschen machten Fehler - das System nicht. Und doch...

Das ist Paranoia in Reinkultur. Wenn Cheroux das mitkriegt, lande ich auf der Couch!


Aber gleichzeitig hörte sie sich sagen:

"Niemand kannte Akira Ogawa besser als sie. Ihre Aufzeichnungen könnten Informationen enthalten, die mir weiterhelfen."

"Das ist sogar sehr wahrscheinlich", stellte das System fest. "Sie haben Zugriff auf das Gedächtnis dieser Bürgerin."

"Gut", sagte Jonna. "Gib mir eine Kopie auf meinen Comco, damit ich ungestört damit arbeiten kann. Du kannst die Scan-Verbindung jetzt deaktivieren."

Das System sagte nichts dazu.

Auf dem großen Videofenster erschien ein dreidimensionales Inhaltsverzeichnis: Fiona O'Connors Gedächtnis - die Gesamtheit aller Daten, die sich seit jenem Augenblick angesammelt hatten, in dem ein Saniscan zum erstenmal Fionas vorgeburtliche Existenz festgestellt hatte.

Es war fast zu leicht. Fionas Comco enthielt eine Datensammlung zum Thema Außenwelt und eine unfertige Perle mit dem Titel:

"DER WEG"

Was nun?

Jonna starrte auf das Videofenster. Sie fühlte sich unbehaglich.

Es wird sich nicht die Blöße geben, mir die Daten unter der Nase wegzulöschen! dachte sie, aber sicher war sie sich dessen nicht. Andererseits blieb ihr sowieso keine Wahl. Auch wenn die Scan-Verbindung deaktiviert war - Jonna war ständig mit dem System verbunden. K
ein Weg führte an dieser Tatsache vorbei.

Sie ließ den Comco die unfertige Perle auf das Fenster legen - erwartungsvoll, auch ein wenig ängstlich, weil sie nicht wußte, was Ogawa diesmal zusammengebraut hatte und weil sie allen Ernstes befürchtete, das System könnte ihr einen Strich durch die Rechnung machen.

Zuerst geschah nicht viel. Auf dem Schirm bewegten sich graue Nebel. Dazu erklangen leise, sich ineinanderflechtende Geräusche: Das akustische Äquivalent zu dem, was auf dem Schirm zu sehen war. Dann wurden die Nebel farbig - sanfte, pastellene Schwaden, denen ebenso sanfte, in seltsame Harmonien mündende Töne zugeordnet waren. Lichtfunken blitzten auf, fanden ihre Entsprechung in hellen, beweglichen Klängen. Die pastellenen Nebel flossen zu abstrakten Formen zusammen.

Dieses Miteinander von Bildern und Klängen war durchaus reizvoll, übte aber längst nicht die schier unwiderstehliche Faszination aus, die Ogawas Perlen sonst auszeichnete. Das Ganze wirkte eher wie eine Fingerübung - wie eine Vorstufe zur Perfektion der eigentlichen Perlen. Nur daß es eben offensichtlich genau umgekehrt abgelaufen war. Jonna testete es: Alle Daten bewiesen eindeutig, daß DER WEG erst nach den eigentlichen Perlen entstanden war.

Die Tests hatten sie abgelenkt. Als sie wieder auf das Fenster blickte, sah sie statt der farbigen Nebel eine Landschaft mit Bäumen und Hügeln.

Bäume? Hügel?


Jonna starrte verunsichert auf den Schirm.

Es waren Bäume - es waren Hügel. Und doch auch wieder nicht. Es war etwas Irritierendes an diesen Bildern, etwas, das Jonna nicht einzuordnen vermochte.

"Geh ein kleines Stück zurück", sagte sie zu dem Comco. "Ich möchte den Übergang sehen."

Die farbigen Nebel erschienen auf dem Schirm, ballten sich zu einer kompakten Wand zusammen. Hellere Stellen bildeten sich heraus, dunkle Schatten, verschwommene Formen. Und dann bildeten sich Bäume und Hügel.

Oder eben etwas, das aussah wie Bäume und Hügel. Etwas, das nichts von alledem war und gleichzeitig alles in einem, als wäre es die Urform allen Lebens, allen Seins. Denn aus den Bäumen wurden Wesen, die krakengleich über den Schirm krochen und mit den Hügeln verschmolzen, und die Hügel selbst setzten sich in Bewegung und wallten wie Quallen umeinander.

Und dann verwandelte sich all das wieder zurück in die pastellfarbenen Nebel.

Jonna besah sich das Ganze verwundert und ein wenig ratlos.

Was, bitte, hat das mit der Außenwelt zu tun?
fragte sie sich.

Aber genau in diesem Augenblick rissen die Nebel auf, und ein neues Bild wurde sichtbar: die Außenwelt - die wirkliche Außenwelt.

Der Augenblick, in dem das Bild sich nach draußen öffnete, erinnerte Jonna an den Moment, als sie an der äußersten Kante der Plattform über dem Portal gestanden hatte: Derselbe kurze Stich der Euphorie, dieses innere Sich-Heben, als bräuchte sie nur die Arme auszubreiten, um abzuheben und in die unermeßliche Weite hinauszufliegen.

Ein beunruhigendes Gefühl. Doppelt beunruhigend, weil Jonna es diesmal nicht draußen verspürte, wo es immerhin erklärbar war und wo sie genau wußte, woher es kam, sondern hier, in ihrer eigenen Wohnung, im Innern der Stadt, vor einem Videofenster.

"Stop!" sagte sie.

Das Bild gefror. Jonna betrachtete es mißtrauisch. Aber jetzt, ohne Bewegung darin und ohne akustische Begleitung, bewirkte es gar nichts mehr.

"Wiederhole die letzte Sequenz und suche nach versteckten Signalen!"

Der Comco gehorchte.

"Kein Befund", meldete er nach wenigen Sekunden, obwohl Jonna auch während der kurzen Wiederholung deutlich diesen seltsamen, unheimlichen Begleiteffekt gespürt hatte.

"Wiederhole die Analyse! Da muß etwas sein!"

"Ich kann keine versteckten Signale finden", erwiderte der Comco mit der unerschütterlichen Höflichkeit, die ihm und seinesgleichen zu eigen war.

"Wenn es keine Video-Droge ist", überlegte Jonna, "was ist es dann?"

"Mir fehlen die Daten, um Ihnen diese Frage beantworten zu können", erwiderte der Comco ernsthaft.

"Ich möchte den Rest der Perle sehen!" sagte Jonna nachdenklich.

Ogawa zeigte diesmal einfach nur Bilder aus der Außenwelt - das war alles. Echte Bilder. Er hatte offenbar eines der Archive des Außendienstes angezapft.

Die meisten Aufnahmen stammten aus dem Zwischenraum. Sie waren harmlos, sogar freundlich. Ein blühender Robinienhain war darunter. Ein Protektor namens Hawk hatte diese Aufnahme geliefert, vor über 200 Jahren, eine wunderschöne Sequenz. Das Wäldchen existierte immer noch - Jonna war dort gewesen. Die Bäume waren noch knorriger als damals, aber noch immer sehr lebendig. Wenn sie in voller Blüte standen, konnte man sie weithin riechen: ein herrlicher, honigsüßer Duft. Allerdings war Jonna die einzige, die daran Gefallen fand. Die anderen Protektoren mieden diesen Ort.

Wie Ogawa mit diesen Aufnahmen den Zauber seiner anderen Perlen hatte brechen wollen - Jonna konnte es sich nicht vorstellen.

Vielleicht wollte er es über die Musik regeln,
überlegte sie.

Aber die Klänge, mit denen die Bilder unterlegt waren, wirkten irgendwie unfertig. Die meisten Perlenspieler arbeiteten mit fertigen Kompositionen - siehe "Bach auf Mandelbrot" - und setzten die Bilder auf die Musik. Ogawa hatte sich offenbar für die andere Methode entschieden und die Klangkulisse aus den Bildern heraus entwickelt. Bei seinen ersten Perlen hatte das funktioniert. In der DER WEG dagegen wirkten die Geräusche eher störend.

Jonna sah sich noch einmal die Einleitung an: Die Nebel, die "Bäume" und "Hügel" und die kriechenden Dinger, die keine Tiere waren. Sie alle hatten etwas Seltsames an sich, etwas Fremdartiges, aber mitunter, für einen kurzen Augenblick, wirkten sie so vertraut, als hätte Jonna sie schon tausendmal gesehen.

Sie kannte diese Bilder. Das wußte sie. Trotzdem gelang es ihr nicht, sie einzuordnen. Die Antwort lag ihr auf der Zunge, aber sobald sie versuchte, sie zu artikulieren, entglitt sie ihr - ein Gedankensplitter, der sich nicht fassen ließ.

Die Erfolglosigkeit ihrer Bemühungen machte sie ganz kribbelig. Sie rutschte hin und her, starrte auf den Schirm, ballte die Fäuste. Ihre Unruhe wuchs. Sie konnte die Füße nicht mehr stillhalten. Sie ging vor dem Videofenster auf und ab, und noch immer kam sie nicht dahinter. Es war zum Aus-der-Haut-fahren!

Sie ging zur Terrassentür. Starrte hinaus. Herzklopfen bis in die Kehle hinauf. Pochen in den Schläfen. Schweiß aus allen Poren.

Und plötzlich riß sie die innere Tür auf, stützte sich mit beiden Händen gegen den Rahmen der Außentür, trommelte vor Ungeduld mit den Fingern auf der Dichtung herum, verfluchte die Langsamkeit, mit der die Sensoren reagierten, stürmte hinaus...

...und blieb abrupt stehen.

Das ist jetzt schon das zweite Mal!


Sie atmete tief durch, sagte sich, daß sie hineingehen und ihre Arbeit fortsetzen sollte, aber sie verspürte einen aufkeimenden Widerwillen bei diesem Gedanken.

Es war später Nachmittag. Die Sonne stand schon weit im Westen. Ein leichter Wind strich an der Süd-Flanke von Camelot entlang. Die frische Luft tat Jonna gut.

Sie lehnte sich rücklings an die Brüstung, hinter sich die Außenwelt, vor sich das Fenster, durch das sie DEN WEG beobachten konnte, aus der Distanz, ohne Geräuschkulisse, ganz entspannt. Und plötzlich entdeckte sie etwas auf dem Schirm, das der ganzen Angelegenheit eine völlig neue Perspektive gab.

Eine Gestalt war dort erschienen: ein Reiter auf einem Pferd. Beide, sowohl der Reiter als auch das Pferd, bestanden aus Metall, das vom Zahn der Zeit angenagt war:

Eine Aufnahme jenes Denkmals, zu dessen Füßen Akira Ogawa Rast gehalten hatte.

"Das ist unmöglich!" sagte Jonna laut in die Stille der Außenwelt hinein. "Das kann es einfach nicht geben!"

Sie ging durch die Schleuse nach drinnen. Die innere Unruhe war sofort wieder da, aber diesmal ließ Jonna sich nicht irritieren. Sie war nicht mehr so verwundbar wie noch vor wenigen Minuten: Sie hatte endlich einen konkreten Anhaltspunkt.

"Ton aus!"

Der Comco reagierte sofort.

"Fahr das Bild zurück!"

Da war er, der Reiter.

Jonna ließ den Comco ihre eigene Aufnahme darüberlegen. Sie fand ein paar kleine Abweichungen, besonders in bezug auf die Vegetation: die Ranken der Brombeeren waren inzwischen etwas größer und zahlreicher. Und sie fand eine Scan-Signatur - versteckt, verborgen, ein inoffizielles Kürzel, wie sie es von Ruotanni her kannte, einem ihrer Lehrer. Zeichen dieser Art waren schon vor Jahren aus der Mode gekommen. Man hatte sie früher benutzt, um Bilder zu markieren, die man unter der Hand jemandem zukommen lassen wollte - einem Farm-Designer oder einem Perlenspieler, zum Beispiel.

Sie versuchte, die Signatur zu entziffern. Von Ruotanni stammte sie nicht, dessen Zeichen kannte sie.

Sie verschob die Sache mit der Signatur auf später, um sich einer anderen spannenden Frage zu widmen:

Endlich ein Original, mit dessen Hilfe sich feststellen ließ, auf welche Weise Ogawa die Bilder in seinen Perlen manipuliert hatte! Und so verlangte sie vom Archiv die Originale.

Das Archiv verkündete ungerührt:

"Die Bilder lassen sich nicht zuordnen."

Jonna glaubte ihren Ohren nicht trauen zu dürfen.

"Das sind Aufnahmen, die ein Protektor von draußen hereingebracht hat", sagte sie. "Sie enthalten ein Erkennungssignal. Überprüfe es und suche die Originale aus dem Datenfundus des betreffenden Protektors heraus!"

"Die Aufnahme läßt sich nicht zuordnen", beharrte das Archiv störrisch.

"Du willst mich wohl auf den Arm nehmen!"

Keine Antwort.

"Wir wissen, wo das Denkmal steht", sagte Jonna bedächtig. "Östlich der Stadt, rund sieben Kilometer vom Portal entfernt. Es kommt nicht allzu oft vor, daß Protektoren sich so weit von der Stadt entfernen. Also sieh in den Unterlagen nach und finde den Namen!"

Es dauerte ein paar Sekunden.

Sikkim! Es kann nur Sikkim gewesen sein! Sein langer Ausflug im vorigen Jahr! Er ist also tatsächlich über den Zwischenraum hinausgefahren, nach Osten. Er muß etwas ganz Irres gefunden haben - etwas, das Ogawa dazu gebracht hat, die Stadt zu verlassen!


Aber das Archiv behauptete:

"Es gibt keine Unterlagen über eine Fahrt in diese Richtung."

Jonna starrte auf den Bildschirm, suchte nach Worten.

Öffnete den Mund, um nach Sikkim zu fragen.

Machte ihn wieder zu.

Es half alles nichts: Sie mußte schon wieder an die Sache mit Ogawas Gedächtnis denken, an die verschwundenen Konstruktionsdaten, an all die kleinen Seltsamkeiten der letzten Tage.

Und wenn Cheroux noch so laut "Paranoia" schreit: Irgend etwas stimmt hier nicht!

Sie stand auf und ging los, um mit Sikkim zu reden.

Persönlich.

Unter vier Augen.

Und vor allem:

Ohne Vorankündigung!

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