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Marianne Sydow
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Ein Blumentopfuntersetzer.
Regenwasser hat sich darin
gesammelt, ist gefroren,
ich bin draufgetreten,
das Eis war angeknackst,
ist erneut gefroren.
Und das ist das Ergebnis:
Ist das nicht wunderschön?
Eis ist doch wirklich
eine erstaunliche Sache!
 
 
Kleine Behälter mit Wasser stehen
bei mir überall im Garten herum,
als Tränken und Badewannen für
allerlei Getier - oder auch als
ganzer Lebensraum. Eine solche
Wasserschale stand zwischen
großen Blumentöpfen. Für jeweils
nur wenige Minuten fielen ein paar
Sonnenstrahlen auf die kleine
Eisfläche, ließen winzige Pfützen
entstehen, das Wasser teilweise
verdunsten und wieder gefrieren.
Auf diese Weise entstanden nach
und nach seltsame Muster im Eis.
 
   
   
Das ist derselbe Plastik-Eimer,
der unter dem Stichwort
Schnee herumsteht. Er ist zur
Hälfte mit Lehm gefüllt, und es
wächst sogar Gras darin.
Inzwischen ist das alles noch
ein paarmal getaut und gefroren
und wieder getaut. Der Schnee
ist zu Eis geworden.
Da es im Innern des Eimers vom
Rand her am wärmsten ist und
sich auch der Lehm leicht
erwärmt, ist das Eis von außen
und von unten soweit
abgeschmolzen, daß sich
eine halbkugelige Haube bilden
konnte, deren hauchdünne
Ränder frei in der Luft hängen.
 
     
 
 
 
Luftblasen im Eis. Sie sind
in diesem Fall Zeichen des
Lebens. Auf dem Boden sitzen
Algen. Sobald das Eis von
unten her ein wenig taut,
treten diese Algen in Aktion.
Sie erzeugen Sauerstoff.
Der muß irgendwo bleiben.
Er sammelt sich unter dem Eis
in großen, leuchtend hellen
Blasen.
 
 
   
 
 
 
   
 
Sauerstoff ist leichter
als Wasser. Darum will er
nach oben, unbedingt nach
oben. Wenn das Wasser
aber fast bis zum Grund
gefroren bleibt, hat er unten
zu wenig Platz, um sich in
dicken Blasen zu sammeln.
Dann bahnt er sich einen
dünnen Kanal, durch den er
nach oben steigt.
 
 
 
 
 
Sobald das Eis weicher wird,
bildet sich auf diesem Kanal eine
Blase - dann hat man sozusagen
eine Blase am Stiel. Bei der
erstbesten Gelegenheit löst
diese Blase sich ab und versucht
auf eigene Faust, nach oben zu
kommen - immer nach oben,
denn sie will nun mal unbedingt
an die frische Luft. Aber
manchmal bleibt sie einfach
mitten im Eis stecken. Wenn sie
endlich oben ankommt, kann´s
ihr passieren, daß sie gleich
wieder eingefroren wird.
Dabei verliert sie ihre glatte
Oberfläche. Seltsam sehen die
Blasen dann aus - wie silberner
Schmuck oder wie winzige Monde
mit lauter Kratern darauf.
 
   
 
         
 
Die hier haben es
geschafft:
sie haben sich bis
nach oben
durchgedrängelt,
sich geöffnet und
ihren Inhalt an die
Luft abgegeben.
Wenn sie nicht
mehr unter Druck
stehen,
schrumpfen sie
und verlieren ihre
Form. Sie sind
jetzt nur noch
Poren im Eis.
So bunt kann es im Eis zugehen:
Was hier aussieht, wie ein
kubistisch angehauchtes
Gemälde, ist lediglich eine
Nahaufnahme aus einem
Blumentopf-Untersetzer. Auf
dessen Boden wachsen Algen in
Rot und Grün, und das Blau
liefert der Winterhimmel,
der sich in der winzigen
Eisfläche spiegelt.
 
 
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